Gleich zwei Fortbildungen an einem Tag – das Kinder- und Jugenddorf stand ganz im Zeichen von Wissen, Praxis und persönlicher Weiterentwicklung. Unter dem Motto „Boost Your Brain – Ein Tag für kluge Köpfe“ widmeten sich unsere Mitarbeitenden zwei zentralen Themen, die im pädagogischen Alltag eine große Rolle spielen: Erste Hilfe und Deeskalation.
Erste Hilfe – lebendig, praxisnah und überraschend
Eine Gruppe beschäftigte sich am 08.10.2025 intensiv mit dem Thema Erste Hilfe – und das mit großer Begeisterung. Unsere Dozentin verstand es, selbst komplexe Inhalte verständlich und praxisnah zu vermitteln. Die Teilnehmenden hingen förmlich an ihren Lippen, denn der Kurs war alles andere als trocken: Zahlreiche praktische Beispiele sorgten für eine lebendige Atmosphäre, in der auch das Lachen nicht zu kurz kam.
Besonders die Reanimationsübungen brachten Dynamik in die Gruppe und zeigten, wie wichtig Teamarbeit in Notfallsituationen ist. Themen wie Diabetes, Wundversorgung (ob offen oder geschlossen, verbrüht oder verbrannt) wurden anschaulich und greifbar gemacht. Einprägsam blieb dabei vor allem die Eselsbrücke für die stabile Seitenlage: „Kaktus, Kuscheln, Knie“ – drei K, die sicher im Gedächtnis bleiben. Ein echter Aha-Effekt entstand bei der Vorstellung des Notfallpasses auf dem Handy – ein kleines Detail mit großer Wirkung.
Deeskalationstraining – Sicherheit durch Haltung und Handlung
Am 08. und 09.10. nahmen Mitarbeitende unserer Einrichtung an einem intensiven Deeskalationstraining teil. Besonders im Kontext der stationären Kinder- und Jugendhilfe stehen pädagogische Fachkräfte oft vor herausfordernden Situationen, die schnelles und besonnenes Handeln erfordern. Denn in stationären Einrichtungen leben Kinder und Jugendliche mit belastenden Erfahrungen – Konflikte gehören zum Alltag. Wie man damit umgeht, entscheidet über Sicherheit, Vertrauen und pädagogischen Erfolg.
An zwei Tagen wurden zentrale Themen wie das Phasenmodell von Eskalationsprozessen, Kommunikation bei aggressivem Verhalten (ruhig bleiben, klare Sprache, aktives Zuhören, Ich-Botschaften) sowie die situative Steuerung von Konflikten beleuchtet. Auch lösungsförderndes Deeskalationsverhalten wurde praxisnah vermittelt – unterstützt durch Körperübungen und einen hohen Selbsterfahrungsanteil.
Besonders wertvoll waren präventive Techniken, die jungen Menschen helfen können, ihre Bedürfnisse zu erkennen und Wege zu finden, sich besser zu fühlen. Das Training bot nicht nur fachlichen Input, sondern auch Raum für Reflexion und Austausch – eine Bereicherung für alle Teilnehmenden.
Fazit: Lernen mit Herz und Verstand
Beide Fortbildungen zeigten eindrucksvoll, wie wichtig praxisnahe und lebendige Weiterbildung ist. Die Teilnehmenden waren begeistert – und gingen mit neuen Impulsen, gestärktem Wissen und einem Lächeln nach Hause.
Doreen Zeisig
stellv. Einrichtungsleiterin