Die Sprecher:innenratsfahrt (SPR-Fahrt) 2025 führte die Teilnehmenden vom 25. bis 27. September ins Haus Fläming nach Planetal/Dahnsdorf. Im Fokus stand das Thema „Welche Regeln brauche ich, um mich in der WG wohlzufühlen?“.
Nach einer freundlichen Begrüßung und Einführung durch Herrn Lüthke startete die Gruppe mit Kennenlernspielen und einem Ausflug zur Falknerei Burg Rabenstein. Trotz Regens beeindruckte die Greifvogelshow. Im Anschluss arbeiteten die Jugendlichen gemeinsam mit Herrn Koppe und Herrn Zacharia an Wunschregeln, besprachen Unterschiede zu anderen Wohngruppen und sammelten Themen für einen eigenen Podcast.
Am zweiten Tag standen Gruppenarbeiten an: Es wurden Fotos dokumentiert, Logos entworfen und verschiedene Podcast-Beiträge aufgenommen. Ein weiteres Highlight war das gemeinsame Kochen mit Küchenchef Hajo, bei dem die Jugendlichen ein kreatives Vier-Gänge-Menü zubereiteten. In der Freizeit boten sportliche Aktivitäten wie Tischtennis, Billard und Fußball Abwechslung.
Am letzten Tag wurden die Zimmer geräumt und nach einem gemeinsamen Frühstück die Heimreise angetreten. Die SPR-Fahrt war für alle ein voller Erfolg und wurde von großem Teamgeist sowie engagierter Betreuung geprägt. Ein besonderer Dank gilt dem Organisationsteam, Herrn Lüthke, dem Haus-Team und Küchenchef Hajo für die gelungene Veranstaltung und die herzliche Atmosphäre.
Die Stimmen und Eindrücke der jungen Menschen standen bei der SPR-Fahrt 2025 besonders im Mittelpunkt. Sie äußerten den Wunsch, aktiv an den WG-Regeln beteiligt zu werden und eigene Ideen einzubringen, etwa zum respektvollen Miteinander in der Wohngemeinschaft: So erarbeiteten sie Gruppenregeln, wie das Anklopfen vor Betreten eines Zimmers oder das Akzeptieren eines „Nein“, wenn Bewohner:innen es wünschen. Im Austausch zeigte sich, dass die Erfahrungen sehr unterschiedlich sind und in manchen anderen WGs sogar strengere Maßnahmen wie „Sozialstunden“ bei Fehlverhalten gelten – das sorgte für Erstaunen und Austausch über faire Regeln und Mitbestimmung.
Besonders geschätzt hat Alin die kreative Podcast-Arbeit und das gemeinsame Entwerfen eines Logos, bei dem jede:r seine eigenen Vorschläge einbringen konnte. Das Kochen als Gruppe und die Zeit beim Sport sowie den Spielen stärkten das Gemeinschaftsgefühl spürbar. Zur Sprache kamen neben positiven Erlebnissen auch kritische Anmerkungen – so wünschte sich Alin beispielsweise warmes Wasser zum Duschen und bedankte sich ausdrücklich für die Geduld der Betreuer:innen.
Marlon hob das Kochen mit Küchenchef Hajo sowie den Ausflug zur Falknerei als persönliche Highlights hervor: Die Nähe zu den Greifvögeln und die Möglichkeit, Neues über sie zu lernen, begeisterten ihn. Insgesamt wurde deutlich, wie wichtig den Jugendlichen Teilhabe, gemeinsames Erleben und gegenseitige Wertschätzung sind – und wie sehr sie sich ein Mitspracherecht bei ihren eigenen Regeln und im Alltag wünschen.
Madlen Prause, Erzieherin WG „Wikinger“ aus Stolpe – mit Marlon und Alin
Dieses Projekt wurde aus Mitteln der Stiftung Großes Waisenhaus zu Potsdam gefördert.