Groß Köris, den 02. Februar 2024
„Für manche ist es heute das erste Zeugnis im Schulprojekt“ sagt E. bevor es los geht und einige Schüler und Schülerinnen kommen ins Schwärmen. Alle sind sehr aufgeregt und es ist mucksmäuschenstill im Raum. Dass heute kein normaler Tag ist, erkennt man auch daran, dass sich die Schüler und Schülerinnen fein gemacht haben. Manche Mädchen tragen Kleider und W. kommt im weißen Hemd und Krawatte. Alle sind sehr schick anzusehen.
Frau Korf, Lehrerin und Leiterin des Schulprojektes, eröffnet die Zeugnisausgabe mit den Worten: „Niemand muss sich Sorgen machen und beim Schreiben eurer Zeugnisse spürte ich Stolz und Freude. Und denkt bitte daran, ein Halbjahreszeugnis ist ein kleiner Wissensstand und wenn es nicht die Note ist, die ihr euch gewünscht habt, dann haben wir ein klares Ziel nach den Ferien.“
Und endlich geht es los. Frau Bullan und Herr Städtner, die Sozialpädagogen des Projektes sind nicht weniger aufgeregt, denn sie haben einen großen Anteil am Ergebnis. Sie sind diejenigen, die den jungen Menschen in allen Situationen unter die Arme greifen, ihre persönlichen Probleme versuchen zu minimieren, so dass sie den Kopf zum Lernen frei haben.
„Ich gratuliere dir zu diesem Kampfgeist.“ Diese wertschätzenden und motivierenden Worte kommen Frau Korf leicht über die Lippen als sie C. aus der Wohngruppe „Seeblick“ ihr Zeugnis überreicht. Für alle Jugendlichen hat sie persönliche Worte und eine kleine Nascherei parat.
Neben mir sitzt L., sie ist so gerührt über ihre Noten, dass sie die Freudentränen nicht mehr zurückhalten kann. Die Anstrengungen der letzten Wochen und Monate haben sich gelohnt und sie sagt mir: „Ich hatte noch nie ein besseres Zeugnis.“
Das gemeinsame Schulprojekt ist ein wichtiger Teil der Grund- und Gesamtschule „Schenkenland“. Das erkennen wir u.a. daran, dass sich Schulleiterin Frau Hähnel die Zeit genommen hat, um bei der Zeugnisübergabe im Schulprojekt mit dabei sein zu können.
Sie ist beeindruckt von der Ernsthaftigkeit, den lächelnden Gesichtern, den Freudentränen und dem liebevollen Miteinander.
„Im Projekt könnt ihr das Beste aus euch rausholen – hier habt ihr die Chance eure Zukunft zu gestalten. Und nun ab in die Ferien.“
Nach diesen Worten von Frau Hähnel sind die jungen Menschen nicht mehr zu halten und stürmen aus dem Raum.
Doreen Zeisig
stellv. EL
