Ein Fuchsbau mit Tradition

September 2021, Heimverbund in der Märkischen Schweiz

Es ist gerade viel Bewegung in der Kinderwohngruppe „Fuchsbau“ im Heimverbund in der Märkischen Schweiz, denn wir sind umgezogen!

Aber wusstet ihr auch, dass es den Fuchsbau seit fast 30 Jahren gibt?
Im Jahr 1992 wagten 3 Mitarbeiter*innen, darunter war auch ich, des damaligen Kinderheimes in Pritzhagen den Schritt aus dem großen Haus und zogen mit 5 Kindern in eine sich neben dem Haus befindliche Baracke. Diese war langgezogen und hatte an jedem Ende einen Ausgang und fast nur Durchgangszimmer, deshalb gaben wir uns den Namen „Fuchsbau“. Nach heutigen Standards würden wir niemals eine Betriebserlaubnis bekommen, aber vor 30 Jahren sah man das noch etwas anders und für uns stand im Vordergrund, dass einige Kinder die Möglichkeit bekamen aus dem großen Haus mit einer Gruppenstärke von bis zu 12 Kindern herausgelöst und individueller betreut zu werden. Es begann damals als ein Experiment, welches bis heute Bestand hat und sich durchsetzen konnte. Schon kurz nach Eröffnung der ersten Außenwohngruppe zog auch das erste Haustier, der Kater Bommel, mit ein, ebenfalls ein Novum in der damaligen Heimerziehung.

Im Laufe der Jahre zog der Fuchsbau innerhalb des kleinen Örtchens Pritzhagen noch zweimal um. Zuerst im Jahr 1994 aus der nicht mehr zeitgemäßen Baracke in zwei miteinander verbundene Wohnungen in einem Mietshaus in das Dachgeschoß. Hier waren wir zunächst eine Regelgruppe und später mehrere Jahre auch Innewohnende Wohngruppe.

Seit dem Jahr 2012 wohnten wir dann wieder als Regelgruppe im Erdgeschoß eines Wohnblockes direkt am Großen Tornowsee. Viele Wanderer, Besucher oder auch Jugendämter waren und sind immer begeistert von der schönen Lage inmitten des Naturparks. Auch wir fühlten uns viele Jahre hier sehr wohl, denn hier hatten unsere Kids die Möglichkeit, aus ihrem hektischen Alltag auszubrechen und in einer reizarmen Umgebung aufzuwachsen. Um uns im Heimverbund dem Anfrageprofil der Jugendämter besser anzupassen, spezialisierten wir uns seit 2015 verstärkt auf jüngere Kinder. Gerade für dieses Klientel bot unsere ländliche, abgeschiedene Umgebung einen Pluspunkt. Aber trotzdem gab es schon seit vielen Jahren den Wunsch des Teams ein eigenes Haus mit Garten zu bewohnen, wo die Kinder sicher spielen und sich mehr entfalten können. Ein See vor der Tür und viel Wald drumherum boten nicht nur Vorteile für unser Gruppenleben, es war auch mit einigen Nachteilen verbunden. So konnte beispielsweise kein Kind auch mal allein zum Spielen vor die Tür gehen, da es keine Absicherung zum See gibt. Außerdem wurde in unmittelbarer Nachbarschaft ein Hotel betrieben und das Leben in einem Mietshaus mit mehreren Familien gestaltete sich auch nicht immer nur vorteilhaft.

Unser Glauben an diesen großen Wunsch und unsere Hartnäckigkeit sollten sich jetzt endlich auszahlen! Mit starker Unterstützung durch die Geschäftsführung, unsere Einrichtungsleitung und meinem großartigen Team konnte die Kinderwohngruppe am    1.Oktober 2021 nach Märkische Höhe in den Ortsteil Reichenberg umziehen. Der kleine Ort ist zwar nur einen Sprung von Pritzhagen entfernt, nämlich fast genau 5 Kilometer, bietet dafür aber mehr. Wir wohnen immer noch ländlich, haben aber eine Busanbindung in die nächstgrößeren Orte, einen kleinen Dorfladen mit regionalen Produkten, Sportvereine, eine Kita und Vieles mehr.

Unser neues Zuhause ist die ehemalige Kita von Reichenberg, die größtenteils mit Hilfe von Fördergeldern nach unseren Bedürfnissen und Ideen umgebaut wurde.

In dem freistehenden Haus gibt es auf 2 Etagen sieben liebevoll eingerichtete Einzelzimmer für unsere Kinder im Alter von 4 bis 9 Jahren und eine große Wohnküche. Auch an das Wohl der diensthabenden Erzieher wurde gedacht, denn direkt neben dem Erzieherzimmer befindet sich ein eigenes Duschbad, welches nach einem 24-Stunden-Dienst nicht unwichtig ist.

Aber das ist noch lange nicht alles, denn ein weiteres Highlight ist der große Spielplatz vor und ein kleiner Obstgarten mit Spielwiese hinter dem Haus. Das Grundstück ist eingezäunt, so dass die älteren Kids auch mal allein raus gehen und sicher spielen können.

Vom Bürgermeister Herrn Neumann und allen Gemeindevertretern von Märkische Höhe wurden wir freundlich empfangen und gleich reichlich beschenkt.

Wir möchten uns auf diesem Wege nochmals herzlich bei allen bedanken, die an unser Projekt „Ein Haus für den Fuchsbau“ geglaubt und uns tatkräftig unterstützt haben! Allen voran unser Einrichtungsleiter Jens Hemker, der trotz unzähliger Antragsformulare, Verwaltungsvorschriften und Krisengesprächen nicht verzweifelt ist. Auch in unserem Geschäftsführer Herrn Matzke fanden wir einen Unterstützer, der trotz Rückschläge und Mehrkosten das Vorhaben durchgezogen hat. Des Weiteren seien hier noch die Gemeinde Märkische Höhe, die LAG Märkische Seen e.V., alle fleißigen Handwerker und freiwilligen Helfer sowie mein Team genannt. Ohne euch alle hätten wir es nicht geschafft!

Ines Städing (Teamleiterin der Wohngruppe Fuchsbau)

 

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