Liebe Jugendlichen, geschätzte Kolleg*innen, werte Geschäftsleitung,

seit dem 01.02.2021 wurde mir die ehrenwerte Aufgabe zuteil die Einrichtungsleitung des Kinder- und Jugendhilfeverbundes in der Uckermark zu übernehmen. Nachdem sich die persönliche Ankommensphase im idyllisch gelegenen GFB-Verbund so nach und nach dem Ende neigt, ist es mir einerseits eine Herzensangelegenheit mich Ihnen vorzustellen und andererseits ein paar Inhalte meiner derzeitigen sowie zukünftigen Kinder- und Jugendhilfephilosophie preiszugeben.

GerlachZuvor möchte ich jedoch die Chance nutzen, allen Mitarbeiter*innen und der bisherigen Leitung Herr Henselin sowie der Stellvertretung Herr Nerreter, für die langjährige und qualitativ hochwertige Arbeit, die sie im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe in der Uckermark erbracht haben, zu danken. Zudem wünsche ich Herrn Henselin für den wohlverdienten Ruhestand alles Gute und hoffe gleichzeitig, dass er uns mit seiner Persönlichkeit und Fachexpertise gelegentlich zur Seite stehen wird.

Ein paar Worte zur beruflichen Vita, diese ist eng mit dem sozialen Arbeitsfeld verbunden. So war ich zum einen knapp 15 Jahre bei einem Bildungsträger der beruflichen Rehabilitation als Ausbilder im handwerklich-technischen Bereich tätig, bevor mich der Wunsch fesselte, tiefer in die sozialpädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen einzutauchen. Dieser Traum verwirklichte sich bei einem anderen Träger der Hilfe zur Erziehung, bei dem ich anfänglich als Arbeitstherapeut, staatlich anerkannter Erzieher und Sozialpädagoge sowie letztendlich als Einrichtungsleiter einer therapeutischen Wohngemeinschaft in Berlin-Mitte angestellt war. Während dieser 12jährigen Anstellungszeit ist es mir vergönnt gewesen berufsbegleitend zu studieren, so dass ich neben dem Bachelor in „Sozialer Arbeit“ noch einen Masterabschluss in der „Klinischen Sozialarbeit“ erwerben konnte.

Bereits beim ersten Kennenlernen der Einrichtungen und der Angestellten des Uckermarkverbundes ließ sich die Begeisterung für die atemberaubende Landschaft und die stilvoll anmutenden Gebäude der Stiftung kaum verbergen. Dort zu arbeiten, wo andere gerne Urlaub machen würden, kann nur Glücksgefühle hervorrufen. Schon auf dem Heimweg vervielfältigten sich meine Gedanken. Wie wäre es an diesen Orten beruflich verankert zu sein, wie kann es gelingen das „Wir-Gefühl“ der einzelnen Einrichtungen aufrechtzuerhalten respektive weiter zu fördern? Last but not least, wie lassen sich bewährte Abläufe, Methoden sowie Strukturen stabilisieren und mit meiner Kinder- und Jugendhilfeauffassung zielbringend zusammenführen, so dass im Einrichtungsverbund eine gemeinschaftlich akzeptierte Zukunftsperspektive entstehen kann?

Es gibt sicher viele Lösungsansätze um diese Fragen zu beantworten! Entscheidend sind nach meiner Auffassung jedoch die Determinanten der folgenden drei elementaren Organisationsebenen, um dieses Vorhaben prospektiv realisieren zu können…

»Die Jugendlichen stehen im Zentrum des Hilfeprozesses und erfahren bedingungslose Akzeptanz gegenüber ihrer Persönlichkeit, sie bilden gemeinsam mit allen Mitarbeiter*innen und den Leitungsebenen den Kern der Organisation. Alle Jugendlichen haben ein Recht auf einen sicheren Ort sowie bindungssensibel agierende Bezugspersonen, um destruktive, traumatische Erfahrungen aus der Kindheit & Jugend aufzuarbeiten und diese in ihren weiteren Lebensweg integrieren zu können. Feinfühligkeit, Wertschätzung und Partizipation sind professionelle

Bausteine für korrigierende Beziehungserfahrungen, die in jeden pädagogisch-therapeutischen Methodenkoffer gehören.

Ohne engagierte Mitarbeiter*innen wäre keine soziale Einrichtung handlungsfähig. Darum ist es mir ebenfalls ein Anliegen, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, indem Fehler nicht als negativer Makel betrachtet werden, sondern als Chance um neue, bereichernde Erfahrungen sammeln zu können. Nur mit einer positiv konnotierten Fehlerkultur lassen sich neue Wege beschreiten und wird eine Organisation zu einer lernenden. Darüber hinaus ist es mein Wunsch individuelle, passende Entwicklungsmöglichkeiten für die Mitarbeiter*innen zu generieren, um dafür Sorge zu tragen, diese längerfristig an das Unternehmen zu binden sowie die Qualität pädagogischer sowie sozialtherapeutischer Disziplin und Profession zu fördern.

Abschließend ist es mir ein Anliegen die organisationsübergreifende Netzwerkarbeit weiter auszubauen, weil die Verfügbarkeit einer breit aufgestellten Versorgungslandschaft multiprofessionelle Fachlichkeit gewährleistet und darüber hinaus das Spektrum an divergierenden Lösungsmöglichkeiten für die unterschiedlichen Erziehungshilfeprozesse aus der Praxis zu sichern hilft.«

Wenn wir es gemeinschaftlich schaffen diese grundlegenden Elemente, sowie die der Digitalisierung von vereinheitlichten Handlungsprozessen und Strukturen in den Rahmen der Organisationsentwicklung zu übertragen, dann verfügen wir über ein tragfähiges Grundgerüst um das Zukunftsziel der sozialtherapeutischen Ausrichtung der GFB nachhaltig am Markt zu installieren. Diesen Weg zu beschreiten, möchte ich Sie ganz herzlichen einladen…

Karsten Gerlach

Einrichtungsleitung Uckermarkverbund (GFB-Potsdam)

 

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