Namen sind ebend nicht Schall und Rauch

Die GFB blickt auf drei Jahrzehnte ihres Bestehens zurück. Grund genug sich mit den Menschen, genauer, mit den Vornamen der Menschen, zu beschäftigen, die vorübergehend oder auf Dauer ein neues Zuhause in den Wohngruppen fanden oder andere Unterstützung durch Angebote der GFB erleben konnten. Aber auch die Mitarbeitenden, die die GFB in den letzten 30 Jahren aufgebaut und zu dem gemacht haben, was sie heute ist. Auch deren Vornamen sind Gegenstand dieser Betrachtung.

 

© Pixabay (Anna)Es zeigt sich, dass jedes Jahrzehnt seine typischen Namen hat und man mit diesen eine Altersgruppe oder andere Stereotype assoziiert. Wahrscheinlich haben viele Leserinnen und Leser bei den Namen Erna, Kevin oder Chantal sofort Bilder und Gedanken im Kopf.

Aber zurück zu den Vornamen. Im Gründungsjahr der GFB (1994) waren die beliebtesten Kindernahmen bei der Geburt Julia, Laura, Anna und Sarah. Und bei den Jungs waren es Jan, Lukas, Philipp und Alexander. Ab dem Jahr 1994 sank die Popularität des Namens Julia ab und stand seitdem nicht wieder auf Platz eins. Es werden auch immer wieder Verbindungen zwischen der Popularität von Vornamen und besonderen Ereignissen in der Geschichte gezogen. So soll der Vorname Leon (1994 auf Platz 31) durch den Kinofilm „Leon – Der Profi“ in den Folgejahren immer populärer geworden sein, sodass er in der Hitliste nach oben stieg.

Der Geschäftsführer der GFB hieß 1994 Jens-Uwe.

Allerdings greift der Rückgriff auf die Geburtsnamen von 1994 zu kurz, denn es würde bedeuten, dass in der GFB im Gründungsjahr „nur“ Kleinkinder gelebt haben. Das war aber ganz und gar nicht der Fall. Geht man 10 oder 15 Jahre zurück, ist man im Jahr 1984 bzw. 1979. Im Jahr 1984 waren die beliebtesten Vornamen bei den Mädchen Katrin, Anne, Nicole und Julia. Bei den Jungen waren es Martin, Daniel, Michael und Sebastian. Wobei die Kurzform von Sebastian, Bastian, der Name der Hauptfigur in dem Film „Die unendliche Geschichte“ war. Ebenfalls im Jahr 1984 brachte die Band Bläck Fööss das Lied Katrin raus. Aber zurück zu den Vornamen des Jahres 1979. Hier waren es bei den Jungen Michael, Christian, Thomas und Daniel und bei den Mädchen Stefanie, Claudia, Melanie und Nadine. Stefanie Hertel, Volksmusikstar, trägt den „Spitzenreitervornamen“ aus dem Jahr 1979 in dem sie geboren wurde.

Springen wir über diese beiden musikalischen Vornamen, Stefanie und Katrin, in das Jahr 2004. Die GFB feierte ihren 10-jährigen Geburtstag und der Geschäftsführer hieß Norbert. Dieser hatte 1999 das Amt von Jens-Uwe übernommen. Die beliebtesten Vornamen waren bei den Mädchen Anna, Marie, Sarah und Laura. Bei den Jungen tauchte Alexander aus dem Jahr 1994 auf Platz eins erneut auf. Gefolgt von Leon, David und Paul. 2004 drehte des Regisseurs Oliver Stone einen Monumentalfilm über das Leben und Wirken Alexander dem Großen. Der makedonische König gehörte zu den größten Eroberern aller Zeiten und dehnte sein Reich bis nach Persien, Ägypten und Indien aus. Ob die Beliebtheit des Namen Alexander daher rührt, ist unklar. Bei den Olympischen Sommerspielen 2004 gewann Anna Dogonadze für Deutschland bei Trampolinturnen eine Goldmedaille.

Nach dieser sportlichen Einlage reisen wir weiter in das Jahr 2014 und die GFB ist 10 Jahre älter geworden. Obwohl sie mit ihren 20 Jahren eher zu den Jüngeren gehörte. Bei den Vornamen gab es einige Veränderungen. So waren die beliebtesten Vornamen bei den Mädchen Emma, Mia, Hannah und Sophia. Bei den Jungs Ben, Louis, Paul und Lukas. Emma ist der Titel eines, nicht 2014, sondern 1815, erschienenen Romans von Jane Austin und gilt als Meisterwerk der britischen Schriftstellerin. Wenn man im schriftstellerischen Bereich bleibt und nach Ben sucht, erhält man „Ben – die Geschichte eines Schulhunds“. Ein Weltbestseller ist dieses Buch nicht geworden, konnte aber durchaus überzeugen.

Zum Schluss kommen wir in das Jahr 2024. Der Geschäftsführer heißt seit 2018 Frank und, einleuchtender Weise, liegen noch keine Statistiken für die Vornamen vor, so dass wir die Namen aus dem Jahr 2023 zu Rate ziehen. Hier begegnen uns bei den Mädchen viele Namen aus dem Jahr 2014, allerdings in einer anderen Reihenfolge: Emilia, Emma, Sophia und Hannah. Neu dazugekommen ist im Vergleich zu 2014 Emilia. Eine Suche mit dem Namen ergibt eine deutsche Schauspielerin, Emilia Schüle. Vielleicht bekannt aus den Filmen „Freche Mädchen“.

Bei den Jungen waren im Jahr 2023 folgende Namen in den Top 4: Noah, Matteo, Elias und Leon. Noah findet man in der Bibel oder als Fußballer, Noah Okafor, beim AC Mailand.

Damit sind wir im dreißigsten Jahr der GFB angekommen. Die Top 5 der Vornamen bei den Mitarbeitenden sind im Jahr 2024: Nicole, Anja und der dritte Platz teilen sich Ines, Julia, Kerstin und Sandra. Die Reihenfolge bei den vermeintlich männlichen Vornamen sind Thomas, Christian, Michael, David und Marcel. Ich freue mich auf die nächsten dreißig Jahre und die Vielfalt der auf uns zukommenden Menschen und deren Vornamen.

Jens Hemker
Einrichtungsleiter im JHV Potsdam

GFB Geschäftsstelle

GFB – Gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung Brandenburger Kinder und Jugendlicher mbH

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